Kagyu Samye Dzong Kirchheim e.V.

Togmey Sangpo: „Die 37 Praktiken eines Bodhisattvas“

Vers 1 und Vers 2

Bei diesem Text geht es um das Entwickeln grenzenlosen Mitgefühls und Herzensgüte. Leider kann dieses unendliche Potential in uns nicht voll und ganz zum Ausdruck kommen, da es durch falsche Vorstellungen, negativen, eigensüchtigen Emotionen und Gewohnheiten verdeckt wird.

Im Vajrayana-Buddhismus praktizieren wir Methoden, die das Visualisieren von Meditations-Gottheiten oder Yidams und das Rezitieren von Mantras beinhalten. Chenrezig ist eine dieser Yidam-Gottheiten. Er ist eine Meditationsgottheit aber nicht getrennt von uns. Er ist nicht wie ein Gott, den wir anbeten. Chenrezig ist der Ausdruck unseres eigenen Geistes. Und zwar verkörpert er die Qualitäten von grenzenlosem Mitgefühl und Herzensgüte. (gefällt mir sprachlich nicht gut, dieses „und zwar“ ohne vollständigen Satz) Solch eine Meditationsgottheit zu visualisieren, ist ein Weg, das Vertrauen in unsere eigene wahre Natur und die wahre Natur aller anderen Wesen zu erzeugen. Der ganze Zweck der Visualisation einer Meditationsgottheit ist, uns selbst wieder in Balance zu bringen. Ein Yidam wie Chenrezig ist der Ausdruck unserer inneren Reinheit, die tiefste Essenz unseres Geistes, völlig rein und frei von Leid.

Ganz egal, was uns geschieht, wieviel Verwirrung und Leid wir erfahren, es beeinflusst unsere wahre Natur oder „Buddha-Natur“ nicht. Sie ist kontinuierlich und verändert sich nicht. Alle Yidam-Gottheiten sind Ausdruck oder Manifestation dieser Buddha-Natur. Durch die Praxis und das Rezitieren des Chenrezig-Mantras, verbinden wir uns mit diesem Potential und entwickeln es in uns.

  • Teaching angelegt von Stephan
  • letzte Bearbeitung am: 30. März 2024