Den Geist in den vier grenzenlosen Eigenschaften üben
Meditation über Mitfreude – Sich an Gutem erfreuen
Im Buddhismus gehen wir davon aus, dass Glück aufgrund entsprechender Ursachen entsteht, und diese Ursachen sind gute und heilsame Handlungen. Damit wir wirklich heilsam handeln können, ist es wichtig, die verschiedenen Arten heilsamer Aktivitäten, ihre Ursachen und Resultate zu kennen.
Was ist der Schlüssel für das Ergebnis jeglicher positiven Handlungen? Es ist Mitfreude. Mitfreude bedeutet, dass wir automatisch glücklich und froh sind, wenn es anderen Menschen gut geht, wenn sie Erfolg haben, wenn sie erhalten, was sie sich wünschen. Außerdem freuen wir uns, wenn wir Zeugen hilfreicher, mitfühlender Handlungen werden, oder wenn wir etwas darüber erfahren. Wir können unserer Mitfreude durch Körper, Rede und Geist Ausdruck verleihen.
Unser Körper kann die Freude, die wir empfinden auf vielfältige Weise ausdrücken: vielleicht sind wir zu Tränen gerührt, wir lachen, oder wir fangen vor Freude an zu zittern. Mit unserer Rede können wir Lob aussprechen und andere bestätigen: „Was du da tust, ist wundervoll. Das ist großartig!“ In unserem Geist entsteht Freude ganz natürlich als Reaktion auf heilsame Handlungen, seien es unsere eigenen oder die der anderen. In diesen Zusammenhang ist Mitfreude ein wunderbares Gegenmittel gegen Neid und Eifersucht.
Quelle: S. H. XVII Karmapa Ogyen Trinley Dorje – Augenblicke der Erleuchtung, Seiten 76-78