Kagyu Samye Dzong Kirchheim e.V.

Zitate und Inspirationen

Buddha

 Buddhas Schüler Ananda wusste, dass für den Weg sehr wichtig war, gute und ermutigende Freunde zu haben. Er fragte sich sogar, ob gute Freunde nicht der halbe Weg sind. So stellte er dem Buddha die Frage zu Freundschaft. Der Buddha antwortete ihm: „Nein, Ananda, gute Freunde zu haben ist nicht die Hälfte des Heiligen Lebens. Gute Freunde zu haben, ist das ganze Heilige Leben.“      

„Wasser, das Tropfen um Tropfen fällt, füllt eine ganze Kanne. Der gefestigte Mensch wird mit Gutem erfüllt, auch nach und nach.“
Buddha Shakyamuni
Lebe in Freude, in Liebe. Auch unter denen, die hassen.
Lebe in Freude, in Gesundheit. Auch unter den Leidenden.
Lebe in Freude, in Frieden. Auch unter den Unruhigen.
Schau nach innen. Sei still. Frei von Angst und Anhaftung. Erkenne die süße Freude des Weges.
Buddha, Dhammapada

      „1000 Kerzen können von einer Kerze zum Brennen gebracht werden, dennoch wird das Leben der Kerze dadurch nicht verkürzt.“ (Buddha)                

S.H. XIV. Dalai Lama
Der eigentliche Zweck der Religion ist, nach innen zu schauen, sich selbst zu kontrollieren und nicht, andere zu kritisieren. Vielmehr müssen wir uns selbst kritisch betrachten und fragen: „Wie viel tue ich gegen meinen Ärger? Gegen meinen Eigensinn, meinen Hass, meinen Stolz, meine Eifersucht?“ Dies sind die Dinge, die wir im täglichen Leben überprüfen müssen.
Nehmen Sie Ihren eigenen Körper und Geist als Labor, führen Sie eine gründliche Untersuchung Ihrer eigenen Geisteshaltungen aus und prüfen Sie Möglichkeiten, positive Veränderungen in sich selbst vorzunehmen.
HH. The XIV th Dalai Lama

 

Denke daran, dass es manchmal ein großes Glück sein kann, nicht das zu bekommen, was du möchtest. Dalai Lama

 

Das Paradox unserer Zeit Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien; mehr Komfort, aber weniger Zeit. Wir haben mehr Qualifikationen, aber weniger Sinn im Leben; mehr Wissen, aber weniger Urteilsvermögen; mehr Experten, aber mehr Probleme; mehr Medikamente, aber weniger Gesundheit. Wir reisen den ganzen Weg zum Mond und zurück; Aber haben Probleme, die Straße zu überqueren, um den neuen Nachbarn zu treffen. Wir bauen mehr Computer, um mehr Informationen zu speichern und mehr Kopien als je zuvor zu produzieren, haben aber weniger Kommunikation miteinander. Wir haben viel an Quantität, aber wenig an Qualität. Dies sind Zeiten von Fast Food, aber langsamer Verdauung; Großen Menschen, aber kurzen Charakteren; Steilen Gewinnen, aber flachen Beziehungen. Es ist eine Zeit, in der viel im Fenster ausgestellt ist, aber innen ist leerer Raum. THE 14th Dalai Lama
„Wenn unser Geist friedlich, entspannt und glücklich ist, dann lassen äußere Freuden wie gutes Essen, Kleidung und Unterhaltung die Lage nur noch besser werden, deren Abwesenheit wird uns aber nicht überwältigen. Wenn der Geist nicht gezähmt und friedlich ist, dann werden wir von Schrecken, Hoffnung und Angst belastet sein, egal wie wunderbar die äußeren Umstände auch sein mögen. Mit einem gezähmten Geist werden wir uns an Wohlstand oder Armut, Gesundheit oder Krankheit erfreuen können – wir werden sogar glücklich sterben können.“ (S.H. der 14. Dalai Lama)

  Die Botschaft Seiner Heiligkeit des Dalai Lama zu Buddha Poornima / Vesak am 26. Mai 2021

Das kostbare menschliche Leben
„Jeden Tag, wenn du aufwachst, denke darüber nach:
wie glücklich kann ich mich schätzen, dass ich heute aufgewacht bin.
Ich bin am Leben, ich besitze dieses wertvolle menschliche Leben, und ich werde es nicht verschwenden.
Ich werde all meine Energien dazu benutzen, mich selbst weiterzuentwickeln.
Ich werde mein Herz für andere öffnen.
Ich werde Erleuchtung erlangen zum Nutzen aller anderen Lebewesen.
Ich werde liebevolle Gedanken anderen gegenüber entwickeln.
Ich werde mich nicht über andere ärgern oder schlecht über sie denken.
Ich werde anderen Wesen helfen, so gut ich kann.“
H.H. 14. Dalai Lama

                                            S.H. XVII. Karmapa           „Unser unbezahlbares, reines Herz kann nicht in einer Apotheke gekauft, in unseren Körper gegossen, oder durch eine Medizin erhalten werden. Wollten wir es in einer Großstadt kaufen, könnten wir dieses reine Herz auch dort nicht finden, egal welchen Preis wir bereit wären zu zahlen. Wie finden wir es dann? Indem wir mit dem aufrichtigen Wunsch, es zu entdecken, unseren Geist disziplinieren. Wenn eine solche Motivation in uns geboren wird, profitieren wir und andere davon, und unser Leben wird bedeutungsvoll. Möge jeder von uns sich bemühen, mit einer reinen Motivation, die nicht nachlässt, und mit großem Mut, der nicht verzweifelt, unser Leben sinnvoll zu gestalten. “ HH 17. Karmapa Ogyen Trinley Dorje    

„Nach meiner Überzeugung benötigt die Welt zum Überleben unbedingt, dass wir uns durch Liebe und Mitgefühl mit anderen verbinden. Ohne sie kann die Menschheit nicht überleben, so wie wir selbst liebende Güte zum Überleben brauchten, als wir noch sehr klein waren.“
17. Karmapa Ogyen Trinley Dorje auf seiner ersten Europareise
Die Essenz des Buddhismus besteht darin, einen Zustand dauerhaften Glücks zu erlangen und zum Wohle anderer zu arbeiten. Auf diesem Weg sind Weisheit und Mitgefühl untrennbar miteinander verbunden. Durch einen Prozess des genauen Erforschens unserer Realität und der Reflektion kommen wir dem Verständnis der Wahrheit allmählich näher.  (17. Karmapa Ogyen Trinley Dorje)

Motivation

„Wenn wir an der Sorge um belanglose Dinge festhalten und niemals nach Großem streben, werden wir nicht viel vollbringen. Was ist gering, unbedeutend und was ist groß? Gering steht dafür, nur für das eigene Wohl und die eigene, unmittelbare Befriedigung zu sorgen, außerdem steht es auch für schädliche Taten. Groß bedeutet, seine Handlungen auf das, was nachhaltig und langfristig Nutzen bringt, zu konzentrieren und für positive Zielsetzungen. Schau genau hin – was hast du, oder haben die Menschen um dich herum, im Leben bisher erreicht? Beginne, eine triviale und kleinliche Sichtweise zu verändern, und strebe nach großen
Dingen!“
(S. H. XVII Karmapa Ogyen Trinley Dorje)

Die Nützlichkeit des Dharma

Die Vorteile, welche der Dharma mit sich bringt und wie sie vom Buddha und seinen Schülern dargelegt werden, sind das Ergebnis angemessener Dharma-Praxis. Du kannst den Nutzen nicht wirksam erfahren, indem du nur ein paar Unterweisungen zuhörst. Wenn du nicht praktizierst, wirst du glauben, dass der Dharma nicht funktioniert – besonderes, wenn Probleme auftauchen und du mit diesen nicht umzugehen versteht. Vielleicht gibst du den Dharma dann sogar ganz auf und hast nie einen Nutzen davon. Um dich über seine positiven Auswirkung zu freuen, praktiziere ihn erst einmal. (S. H. XVII Karmapa Ogyen Trinley Dorje – Die Zukunft ist jetzt)    

Eine gemeinsame Zielsetzung

Menschen haben wegen ihrer unterschiedlichen Lebensumstände und Lebenshintergründe verschiedene Charaktere, Interessen und Ansichten. Lasst uns ungeachtet dessen für eine gemeinsame Zielsetzung zusammenarbeiten – um Leiden zu beseitigen und Glück zu bewirken  (S. H. XVII Karmapa Ogyen Trinley Dorje – Die Zukunft ist jetzt).  

 
Unser Elend oder Glücklichsein hängt davon ab, wie wir auf äußere Umstände und innere Gedanken reagieren. Wir beurteilen und etikettieren alles auf der Basis unserer gewohnheitsmäßigen Wahrnehmung. Manchmal sind unsere Reaktionen so stark, dass sie uns zerstören können. Aber das eigentliche Problem liegt darin, nicht zu verstehen, dass unsere Reaktionen aufgrund der sich ständig wandelnden Umstände kommen und gehen.
(Der 17. Gyalwang Karmapa – Die Zukunft ist jetzt)

Ein Wunsch für die Welt

Oh Welt, die ganze Kette unserer Leben, unserer Tode,

alle Dramen unserer Freuden und Leiden spielen sich ab in Deinem Sch0ss.
Von jeher bist du unsere Heimat.
Für immer bleiben wir und bewahren wir dich.
Wir wünschen: Werde zum reinen Gefilde unserer Träume,
zu einer Welt, frei von Vorurteil, in der alle Wesen gleich sind.
Wir wünschen, Dich in eine liebevolle, warmherzige und sanfte Göttin zu verwandeln.
Unsere Hoffnung, die wir in Dich setzen, ist auf ewig fest.
Sei der Boden, auf dem wir alle leben können.
Zeige uns nicht die dunkle Seite deines Wesens, wo nur Willkür herrscht;
Wir werden Dich bis auf den letzten Winkel in ein fruchtbares Feld von Frieden und Sanftmut verwandeln.
Mit der millionenfachen Ernte von Freude und Glück und mit dem süßen Duft der Freiheit
seien unsere unermesslichen Hoffnungen erfüllt.
HH. der 17. Gyalwa Karmapa, Ogyen Trinley Dorje, 2009

Zitat vom 17. Karmapa Ogyen Trinley Dorje

„Diese Epoche ist keine mehr, in der es sich die Menschen leisten können an ihren eigenen Sichtweisen und selbst-bezogenen Identitäten festzuhalten, noch nicht einmal an der Idee, ein Buddhist zu sein. Wir müssen heute lernen, auf eine größere Weise zu denken.
„Da wir uns für all das Wohlergehen, das wir im Leben erfahren, von anderen Dingen und Menschen abhängig machen müssen, steht unser Glück immer auch in direktem Zusammenhang mit anderen Wesen und ihrem Wohlergehen. Unsere gewohnheitsmäßige ,Mir- und Mein-Mentalität‘, unsere Selbst-Bezogenheit, bringt uns kein Glück. Das Glück liegt viel mehr darin für das Wohl anderer zu arbeiten, da auch unser eigenes Glück von nirgendwo anders herkommen kann als von anderen.“
„Im Westen haben wir großen äußeren Fortschritt und den Nutzen der Technologie erfahren, und dennoch hat dies gleichzeitig zur Zunahme von Ängsten und Leiden im Geist der Wesen geführt. Das hängt mit unserer Unfähigkeit zusammen, andere wertzuschätzen, mit unserem Muster, immer nur an die eigenen Belange zu denken, die Gewohnheit der „Mir- und Mein-Mentalität‘.

      Wünsche für unsere Welt Welt, wir leben und sterben in deinem Schoß. Auf dir erleben wir all unser Leid und unsere Freude. Du bist unsere Urheimat von einst. Für immer hegen und verehren wir dich. Wir wünschen uns, dich in das reine Reich unserer Träume zu verwandeln. Wir wollen dich in ein Land für alle Lebewesen verwandeln, in dem alle gleichberechtigt und frei von Vorurteilen sind. Wir wünschen uns, dich in eine liebevolle, warme und sanfte Göttin zu verwandeln. Unsere Hoffnung in dich ist so unerschütterlich. Bitte sei der Boden, auf dem wir alle leben können Damit all diese Wünsche in Erfüllung gehen. Zeig uns nicht die dunkle Seite deines Charakters, wo das Unheil durch die Natur regiert. Möge in jedem Abschnitt der Länder unserer Welt ein fruchtbares Feld des Friedens und der Freude gedeihen, reich an den Blättern und Früchten des Glücks, gefüllt mit den vielen süßen Düften der Freiheit. Mögen unsere unzähligen und grenzenlosen Wünsche in Erfüllung gehen. Komponiert von S H dem 17. Gyalwa Karmapa, Ogyen Trinley Dorje. Quelle: Environmetal Guidelines for Karma Kagyu Buddhist Monasteries, Centers and Community (2008).                      

Lama Yeshe Rinpoche

Eine Aufforderung von Lama Yeshe Rinpoche von heute an alle Kirchheimer Samye-Dzong Freunde:

 
„Tell them to remain positive. If people become frightened or anxious, it weakens them and it is more likely that they become ill. So always remember to stay positiv.“
„Sag den Leuten, dass sie eine positive Einstellung beibehalten sollen. Wenn Menschen ängstlich werden und sich sorgen,
schächst sie das und es ist eher möglich, dass sie krank werden.
Darum sollen sich alle daran erinnern, positiv zu bleiben!“
Botschaft von Lama Yeshe Rinpoche:
Meine Botschaft an alle Praktizierenden und Freunde in unserem Zentrum in Kirchheim ist folgende: betrachtet diese Zeit als Gelegenheit Eures Lebens. Es ist wie ein auferlegter Rückzug
Es ist gut, diese Zeit zu nutzen und alle Eure vier Grundlagen zu üben, Dorje Sempa Praxis, Meditation, Dharma-studieren, was auch immer Ihr tun möchtet, aber keine Zeit verschwenden.
Es ist auch immer am besten, sich auf eine Art von Aktivität einzulassen, damit Ihr nicht anfangt, negativ zu denken.
Ich übe auch und freue mich darauf, Euch alle wieder eines Tages in Kirchheim zu sehen.
Alles, was wir im Dharma lernen, müssen wir in unserem Leben hier und jetzt anwenden können. Andernfalls ist es nutzlos und es kann sein, dass Ihr nur Euren Stolz steigert, Euer Ego. Ihr könnt vielleicht aufzählen, wie viele Lamas oder Lehrer Ihr getroffen habt, wie viele Belehrungen Ihr erhalten habt, wie viele Aufnahmen Ihr besitzt oder wie viele Bücher Ihr gelesen habt. Ihr habt viel gelesen, aber nichts ändert sich an Euch. Ihr seid schlimmer als zuvor. Deshalb wird buddhistischen Anhängern keine Ehre gemacht damit, weil sie nie gelernt haben, die Lehren in die Praxis umzusetzen. Was ist gut daran, Euch für Praktizierende zu halten, wenn Ihr keine besseren Menschen seid?
Lama Yeshe Rinpoche
Kagyu Samye Ling August 2004.
 
Alles, was Du im Dharma lernst, musst Du in Deinem Leben hier und jetzt anwenden können. Andernfalls wirst Du nur Deinen Stolz steigern, Dein Ego. Du kannst aufzählen, wie viele Lamas oder Lehrer Du kennengelernt hast, wie viele Belehrungen erhalten, wie viele Bücher gelesen oder Videos angesehen. Du hast zwar Bücher gelesen oder Belehrungen erhalten, aber nichts ändert sich an Dir. Du bist mehr durcheinander als zuvor. Deshalb sind viele buddhistischen Praktizierende keine große Inspiration für andere, weil sie das Gelernte nicht in die Praxis umgesetzt haben. Was bringt es uns zu glauben, Praktizierende zu sein, wenn wir keine besseren Menschen werden?
Lama Yeshe Rinpoche

    Himmel wie du weißt, ist der Himmel sehr, sehr blau und sehr, sehr durchsichtig. Er hat keinen Mittelpunkt und keine Begrenzung. Schau hin: dein Geist ist wie der Himmel.   Aber, wie du weißt, erscheinen manchmal viele Wolken im offenen Raum, von nirgend woher, ohne Vorwarnung. Doch sie verschwinden auch wieder, genau so wie sie entstehen.   Deine Gedanken und Gefühle sind genau wie diese Wolken. Sie kommen von nirgend woher. Doch solange du ihnen Stabilität verleihst, werden sie dir Probleme bereiten.   Manchmal, wenn viele Wolken da sind, verursachen sie Regen. Einfach so. Wenn du an deinen Gefühlen festhältst, wenn du ihnen Stabilität gibst, verursachen sie dir Tränen.   Aber wenn du dich immer an deine eigene Buddhanatur erinnern kannst, die grenzenlos ist wie der weite Raum, und wenn du die wolkengleichen Emotionen loslassen kannst, wirst du ein sehr, sehr glücklicher Mensch sein.   (Lama Yeshe Losal Rinpoche, Samye-Ling, 1.Juni 2001)      

Den eigenen Geist zu zähmen ist der einzige Weg, wie wir die Welt verändern und verbessern können. Choje Lama Yeshe Losal Rinpoche
„Veränderung ist ein komplexer Prozess und braucht Zeit. Solange wir aber nicht lockerlassen, die guten Samen zu säen, sie so liebevoll wie möglich zu nähren und unser vergangenes und gegenwärtiges Selbst mit tiefem Mitgefühl zu behandeln, werden wir feststellen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen.“
Lama Yeshe Losal Rinpoche; From a Mountain in Tibet

    „Change is a complex process and we must give it time. So long as we persist in sowing those good seeds, nurturing them as lovingly as we can, and treat our past and present selves with deep compassion, we will find that we have been moving in the right direction.“ ~ Lama Yeshe Losal Rinpoche; From a Mountain in Tibet    

Ich habe etwas Schmerzen. Aber Schmerz ist wichtig, um mich an die Natur der Vergänglichkeit zu erinnern“
Lama Yeshe Losal Rinpoche

    Jagd auf Regenbögen… Wenn wir uns fragen, was ist die Sache, die wir wirklich am meisten wollen, denken wir vielleicht, ich will viel Geld, denn Geld macht mich glücklich. Unser Hauptwunsch ist es, ein glücklicher, freudiger und fürsorglicher Mensch zu sein, aber das kann nicht erreicht werden, indem wir den Job wechseln und mehr Geld anhäufen. Es ist nicht anders als bei einem Regenbogen. Je näher man ihm kommt, desto weiter entfernt er sich. Wir können ihn nie einfangen. So ist es bei unserem gierigen Verstand, wenn er nicht richtig trainiert ist. Er wird nie genug haben. Lehre von Lama Yeshe Losal Rinpoche im Londoner Samye Dzong Sept. 2017 Quelle: Samye Ling                   Choje Akong Tulku Rinpoche    

One of our biggest lessons is that all aspects of life, ranging from the world we inhabit to the subtle balance of our mind are interdependent. If we continue to live greedy, selfish lives we will surely destroy our world and ourselves along with it.
Choje Akong Tulku Rinpoche
 
Eine unserer größten Lektionen ist zu verstehen, dass alle Aspekte des Lebens, von der Welt, in der wir leben, bis zum subtilen Gleichgewicht unseres Geistes voneinander abhängig sind.  Wenn wir weiterhin ein gieriges, selbstsüchtiges Leben führen, werden wir sicherlich unsere Welt und uns selbst damit zerstören.
Choje Akong Tulku Rinpoche
Welche Hindernisse auch immer auftauchen, wenn du mit Freundlichkeit und Offenheit mit ihnen umgehst, ohne den Versuch, ihnen zu entkommen, dann hast du echte Freiheit gewonnen.
Choje Akong Tulku Rinpoche
 Welche Fehler wir auch gemacht haben, wir können aus ihnen lernen, und das ist ein wichtiger Teil unseres Lernprozesses. Akong Rinpoche
Wir müssen versuchen, uns gegenseitig wirklich zu verstehen, und unsere Beziehungen zu anderen nicht nur auf Konzepte oder Bücher zu stützen. Akong Rinpoche
 
The Buddhist principle is to be everybody’s friend, not to have any enemy.
Choje Akong Tulku Rinpoche
 
Die buddhistische Grundeinstellung ist es, mit jedem Menschen freundschaftlich verbunden zu sein und keine Feinde oder Menschen, die wir ablehnen, zu haben.
Choje Akong Tulku Rinpoche
 
„Wir können nicht die Welt verändern, damit sie unseren Wünschen entspricht, aber wir können Meisterschaft darüber gewinnen, wie wir sie erleben.
Lernen zu akzeptieren und uns anzupassen, wird unseren Geist reifen lassen.“ Akong Rinpoche
Wir erleben gerade eine Zeit, in der wir sehr gefordert sind, mit plötzlichen, gravierenden Veränderungen in unserem Leben zurecht zu kommen. In seinem Buch: in Balance mit der Erde schreibt Akong Rinpoche über die Wichtigkeit von Flexibilität.
Nichts bleibt. Wenn wir uns dem Wandel widersetzen, sind wir überwältigt und Leiden folgt. Wenn wir Veränderungen akzeptieren und mit ihnen fließen, werden wir flexibel und weise. Daraus entsteht Glück.
Choje Akong Tulku Rinpoche
Ich denke, die Hauptprinzipien sind, niemandem Schaden zuzufügen und auf deinen eigenen Verstand, deine eigenen Handlungen und nicht auf die anderer Menschen zu achten. Du solltest dich die ganze Zeit beobachten und fragen: „Tue ich etwas Nützliches oder mache ich etwas Nutzloses? Wie beeinflusse ich andere?“ Wenn  du siehst, dass du etwas tust, das für andere nicht besonders nützlich ist, solltest du versuchen, dies zu ändern und dich zu verbessern. „
– Choje Akong Tulku Rinpoche;
Auszug aus „Die Bedeutung der Zuflucht“
Wenn du dir die positiven Dinge in deinem Leben ansiehst und betrachtest, was gut läuft, wirst du eine positivere Erfahrung machen. Wenn du dich auf die negativen Dinge konzentrierst, wird dies zu deiner Erfahrung.

Akong Rinpoche      

Wir begreifen nicht, dass wirkliches Glück nur von innen kommen kann. Unser Fehler liegt darin, dass wir unser Glück außerhalb von uns suchen. Akong Rinpoche
Freiheit ist nichts, wonach du außerhalb von dir suchst. Freiheit ist in dir. Choje Akong Tulku Rinpoche
Die anderen sind wie wir: genauso wie wir leiden sie, und genauso wie wir versuchen sie, ihr Bestes zu geben. Akong Rinpoche
Wenn wir unseren Blick weiten, um sowohl die guten als auch die schlechten Seiten unserer Erfahrungen genau zu erkennen, wird uns das helfen, unser grenzenloses Potenzial für Verständnis und Mitgefühl zu entwickeln. Akong Rinpoche

              Chamgon Khentin Tai Situ Rinpoche   Der Tai Situpa, oft auch Situ Rinpoche genannt, ist einer der ranghöchsten Lamas der Karma  Kagyu-Linie. Chokyi Gyaltsen war der erste, der den Titel „Grand Situ“ trug, der ihm 1407,  vom Yongle-Kaiser von Ming China verliehen wurde.                     Der 12. Tai Situpa war maßgeblich an der Anerkennung von Ogyen Trinley Dorje beteiligt dem 17. Karmapa, den er im August 1992 im Tsurphu-Kloster, dem traditionellen Sitz des

Karmapa außerhalb von Lhasa, inthronisierte.
 
 
 
Whenever we see something which could be done to bring benefit to others, no matter how small, we should do it.
Chamgon Khentin Tai Situ Rinpoche
 
Wann immer wir etwas sehen, was getan werde könnte, um anderen Lebewesen zu helfen, ganz egal wie klein oder unwichtig es erscheint, wir sollten es tun.
Chamgon Khentin Tai Situ Rinpoche
Every moment in our life is a very important moment, whatever we do or not do, affects the rest of our well-being and future lives to come doing good things or bad things saying prayers or gossiping doing meditation or not.
Nothing can be dismissed, hidden, pretended or forged
Tai Situ Rinpoche
Jeder Moment in unserem Leben ist sehr wichtig, was wir tun oder nicht tun, beeinflußt den Rest unseres Daseins, unseres Wohlergehens und auch unsere zukünftigen Leben: ob wir gute Dinge tun oder schlechte, ob wir Gebete sagen oder über andere tratschen, ob wir meditieren oder nicht.
Nichts kann als unwichtig abgetan, versteckt, geheuchelt oder erfunden werden.
Tai Situ Rinpoche

  Tai Situpa Rinpoche sagt: „ Wir können uns nicht von nichts und von niemandem befreien, bis wir uns nicht selbst befreit haben“. Es fängt alles in unseren Geist an, und mit unserer Bodhicitta-Motivation.

Bodhisattva Gebet
Mögen alle Wesen glücklich sein und die Ursachen von Glück erleben.
Mögen sie frei sein von Leid und den Ursachen von Leid.
Mögen sie nie von wahrem Glück getrennt sein, das frei ist von allem Leid.
Mögen sie im Zustand der Unparteilichkeit verweilen, frei von Anhaftung undAbneigung .

 

 

  Drupon Rinpoche

AN EINER SELBSTLOSEN MOTIVATION ARBEITEN

Wenn wir Dharma-Belehrungen mit der Motivation von „Möge dies gut für mich sein“ anhören, meditieren oder üben, ist dies nicht die beste Motivation. Wie ich bereits sagte, sind alle unsere Schwierigkeiten und Probleme auf dieses sehr starke Gefühl von „Ich“ zurückzuführen. Wenn wir dies als Grundlage für unseres Dharma-Praxis nehmen, wird es nicht wirklich funktionieren oder uns helfen, Fortschritte zu erzielen. Sollte es trotzdem zufällig Anzeichen für Fortschritte geben, sind diese mit Sicherheit nur vorübergehend. Wollen wir wirklich Fortschritte machen, müssen wir beim Studieren oder Praktizieren denken: „Ich mache das zum Nutzen anderer.“ Drupon Rinpoche                    

Text der 37 Praktiken eines Bodhisattvas
 
Vers 1
Jetzt haben wir dieses kostbare Gefäß der Freiheiten und Resourcen erreicht, das so schwer zu finden ist. Um sich und alle Lebewesen über den Ozean von Samsara zu bringen, Tag und Nacht ohne Unterbrechung zuzuhören, nachzudenken und zu meditieren, ist die Praxis der Bodhisattvas.
 
Vers 2
Anhaftung an Freunde wirbelt uns durcheinander wie Wasser. Hass gegen Feinde brennt in uns wie Feuer. Dunkel vor Unwissenheit, die vergißt, was wir aufnehmen oder ablehnen sollten – das eigne Heimatland aufzugeben, ist die Praxis der Bodhisattvas.
 
Vers 3
Wenn man schädliche Orte verlässt, nehmen störende Emotionen allmählich ab.
Ist man ohne Ablenkungen, vermehrt sich heilsames Handeln ganz natürlich.
ist der Geist klar, entsteht Gewissheit im Dharma.
Auf Abgeschiedenheit zu vertrauen ist die Praxis der Bodhisattvas.

 

Vers 4
Von Verwandten und lieben langjährigen Freunden werden wir uns trennen müssen.
Reichtum und Besitz, unter langwierigen Mühen erworben, wird man zurücklassen.
Der Gast, das Bewusstsein, lässt seine Herberge, den Körper zurück. Unser Sorgen und Trachten für dieses Leben aufzugeben ist die Praxis eines Bodhisattva.
Vers 5
Wenn Freunde und Umgang mit solchen die drei Geistesgifte anwachsen lässt und die Aktivitäten von Zuhören, nachhaltig Überdenken und Meditieren verkommen, während Liebe und Mitgefühl zerstört werden:
solch schlechte Freunde und Gesellschaft aufzugeben ist die Praxis eines Bodhisattva.
Vers 6
Stützt Du Dich dagegen vertrauensvoll auf diesen, dann schwinden Fehler und Mängel und gute Eigenschaften mehren sich wie der zunehmende Mond: Einen echten spirituellen Freund höher zu schätzen als unseren eigenen Körper, ist die Praxis eines Bodhisattva.
 
Vers 7
Selbst gefangen und eingeschlossen im Gefängnis des Samsara, wem könnten die weltlichen Götter da wahrhaft Schutz gewähren?
Auf der Suche nach verlässlichem Schutz, der nicht täuscht, Zuflucht zu nehmen bei den Drei Juwelen, ist die Praxis eines Bodhisattva.

  Vers 10

Seit anfangloser Zeit haben unsere Mütter für uns gesorgt.
Wenn sie leiden, was bringt dann unser eigenes Glück?
Zur Befreiung zahlloser fühlender Wesen, den Erleuchtungsgeist zu entwickeln, ist daher die Praxis eines Bodhisattva.

 

Weitere Zitate

 

„Freigebigkeit ist, was Armut vertreibt.
Disziplin ist, was ausgleichend wirkt.
Geduld ist, was Aggression ertragen lässt.
Freudige Ausdauer ist, was mit dem Höchsten verbindet.
Meditative Stabilität ist, was den Geist eingerichtet sammelt.
Weisheit ist, was das eigentlich Wahre erkennt.“(Gampopa)
Wenn für etwas Abhilfe geschaffen werden kann, wieso sollte ich darüber unglücklich sein?
Und wenn für etwas keine Abhilfe geschaffen werden kann, wozu dient dann mein Unglücklichsein? Shantideva, Bodhicaryavatara, Kapitel 6, V.10

    “Richte deinen Geist nach innen und du wirst deinen Weg finden.“ Milarepa

 

„Wenn wir alles, was uns begegnet, als Möglichkeit zu innerem Wachstum betrachten, gewinnen wir an innerer Stärke.“
Milarepa
Einfach völlig entspannt beobachten, was geschieht, bringt schon Kraft.
Jetsun Milarepa
„Wenn du einen Weg zu Frieden und Glück entdeckst, bemühe dich ständig, ihn in die Tat umzusetzen. Gib jeder Aufgabe, die du begonnen hast, Vorrang vor allem, bis sie vollendet ist. Gehst du so vor, wirst du Erfolg mit allem haben. Wenn du das nicht tust, wirst du gar nichts erreichen.“
(Der Juwelenkranz des Bodhisattva von Atiśa Dīpaṃka)
„Lass ab von jedem Streben nach Gewinn und Ehre, und überwinde den Drang nach Vorteil oder Ruhm.
Kultiviere liebende Güte und Mitgefühl und festige dein Bodhicitta. Vermeide die zehn unheilsamen Handlungen und stärke deinen Glauben und dein Vertrauen.
Sei genügsam und zufrieden mit dem, was du hast, und erwidere dankbar jede dir erwiesene Güte.“
(Der Juwelenkranz des Bodhisattva von Atiśa Dīpaṃkara)
„Wesen, die sich vom Leiden befreien wollen,
Müssen sich von den Ursachen des Leidens anstatt vom Leiden selbst befreien,
Damit sie sich von den Ursachen des Leidens befreien können,
Müssen sie andere für wichtiger als sich selbst halten.
Das ist die Methode, die sie vom Leiden wegführt,
Doch damit sie völlig frei von Leiden sind,
Müssen sie die große Befreiung erlangen.
Die Wurzel für diese große Befreiung ist Bodhichitta, der Erleuchtungsgeist des grossen Mitgefühls.
Das muss gleich vom allerersten Anfang an
Fest und beständig sein wie der höchste Berg.“
Nagarjuna (Khentin Tai Situpa – …den Weg gehen)
Ganz gleich, wie viele heilige Worte Du liest,
ganz gleich, wie viele Du sprichst –
was für einen Wert haben sie für Dich,
wenn Du nicht nach ihnen handelst?
Dharmapada
Die Fähigkeit, im Frieden mit anderen Menschen
und mit der Welt zu leben,
hängt sehr weitgehend von der Fähigkeit ab,
im Frieden mit sich selbst zu leben.
Thich Nhat Hanh
Sei ein wahrer Vertreter der Güte in deinem Herzen, und erwarte nicht, dass es einfach ist, oder gar bemerkt wird.

ADYASHANTI    

There is nothing love cannot face; there is no limit to its faith, its hope, and its endurance.
St. Paul
„Sei zufrieden mit dem, was du an gewöhnlichen Dingen hast – aber niemals mit dem Dharma. Wenn deine gewöhnlichen Wünsche und Abneigungen unersättlich sind, und du keinen Wunsch nach dem Dharma hast, kannst du nur tiefer und tiefer sinken.“ Dilgo Khyentse Rinpoche
Gratitude places you in the energy field of plentitude. Perceiving life in a consciousness of gratitude is literally stepping into another dimension of living. Suddenly the seeming ordinariness of your days takes on a divine sparkle.
Michael Beckwith
 
Dankbarkeit versetzt Dich in das Energiefeld der Fülle.
Das Wahrnehmen des Lebens in einem Bewusstsein der Dankbarkeit bedeutet buchstäblich, in eine andere Dimension des Lebens einzutreten. Plötzlich nimmt die scheinbare Gewöhnlichkeit Deiner Tage einen göttlichen Glanz an.
Michael Beckwith
 
Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und der Magie der Anfänge zu vertrauen.
Meister Eckhart

    Wir sollten immer in der Lage sein, Mitgefühl mit uns selbst zu haben, wenn wir einen Fehler machen.      

Dem Leben keinen Widerstand entgegenzusetzen bedeutet, in einem Zustand der Leichtigkeit, Anmut und Entspanntheit zu sein. Dieser Zustand ist dann nicht mehr davon abhängig, ob die Dinge in irgendeiner Weise gut oder schlecht sind. Eckhart Tolle
Where there is great love, there are always miracles.
Wo große Liebe herrscht, geschehen Wunder.
Wenn ich dankbar bin, und diese Erfahrung der Dankbarkeit in mein Leben integrieren kann, wirkt sich dies wirklich auf die Welt um mich herum aus, auf die Art und Weise, wie ich mit anderen interagiere. Meiner Ansicht nach sind Dankbarkeit, Empathie und Mitgefühl eng miteinander verbunden. (Vishal) Grateful Voices: Introduction – Gratefulness.org
„Wenn Du in diesem Leben alles nur zu deinem eigenen Vorteil, oder zu einem bestimmten Zweck in diesem kurzen Leben, tust, hast du dich nicht an die Vergänglichkeit erinnert.“   (Karma Chakme)

      Sei dankbar für die Dinge und Menschen, die du in deinem Leben hast. Dinge, die du für selbstverständlich hältst, sind die, für die jemand anderes betet. Marlan Rico Lee    

Das Herz ist immer der richtige Ort. Geh nach Hause in dein Herz, wo Wärme, Wertschätzung, Dankbarkeit und Zufriedenheit wohnen. Ayya Khema
Gib einfach jedem Tag eine Chance, der schönste Tag deines Lebens zu werden.
Nichts geht jemals weg, bis es uns gelehrt hat, was wir wissen müssen.
PEMA CHÖDRÖN
Begrüsse den gegenwärtigen Moment, wie einen wertvollen Gast. Warum? Weil es alles ist, was du jemals hast.
Pema Chödren
Die kleinen Dinge? Die kurzen Momente? Sie sind nicht klein oder unbedeutend. Jon Kabat-Zinn
Alles, was uns an anderen irritiert, kann uns zu mehr Verständnis von uns selbst führen.
CARL GUSTAV JUNG
 

Für mich ist jede Stunde Gnade. Und ich fühle Dankbarkeit in meinem Herzen, jedes Mal, wenn ich jemandem begegne und sein oder ihr Lächeln erkennen kann. Ellie Wiesel

    „Unsere Einstellung in jeder Situation zu wählen ist unsere letzte und endgültige Freiheit“ Victor Frankl     Die Macht der Gedanken »Seid wachsam, ihr Menschenkinder, was eure Gedanken angeht. Sie sind genauso wichtig wie euer Handeln. Gedanken schaffen eine Energie und drücken eine Absicht aus. Diese Energie, diese Intention bleibt nie ohne Wirkung sowohl in euch selbst wie in der äußeren Welt. Negative Gedanken, die wir anderen gegenüber hegen, haben Folgen — sowohl für uns als auch für andere. Sie erreichen den anderen und können ihn verletzen, ohne dass wir etwas gesagt oder getan hätten. Darüber hinaus verdunkelt die negative Energie unsere Seele. Positive, liebevolle Gedanken aber können Menschen auch auf weite Distanz helfen, und sie erleuchten die Seele. Auch Gedanken über uns selbst und unser Leben haben diese positiven oder auch negativen Effekte.   

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dankbarkeit hilft uns, zu wissen, was getan werden kann und muss, um Probleme und Schwierigkeiten zu beheben.
Es versetzt uns in die Lage, dort Chancen zu sehen, wo andere Verzweiflung sehen.  
Lucas Johnson
Denke daran: Wer etwas verändern will, kommt an sich selbst nicht vorbei! Clemens Kuby
Jeder will frei und glücklich sein. Dabei stellt sich die einfache Frage: „Warum sind wir es nicht?“
Wenn wir mutig genug sind, mit unserem Schmerz zu sitzen, vertieft es unsere Fähigkeit, mit dem Schmerz anderer zu sitzen. Es zeigt uns, wie wir sie lieben können.
VALARIE KAUR
 
Wenn du ein erfülltes und glückliches Leben führen willst, in guten wie in schlechten Zeiten, musst du dich an die Vorstellung gewöhnen, dass es besser ist, den Schwierigkeiten direkt ins Gesicht zu sehen, als zu versuchen, ihnen zu entkommen.

NORMAN FISCHER      

Denke daran, dass die glücklichsten Menschen nicht die sind, die mehr bekommen, sondern die, die mehr geben. H. Jackson Brown JR.
Wenn du echt sein willst, brauchst du Zeit für Dich.
Echtheit entsteht nicht im Hasten und Jagen.
Du brauchst Stunden der Selbstprüfung, des Fragens und Suchens:
Was willst du und was nicht?
Du hast Tage nötig, die der Entdeckung deines Inneren gewidmet sind.
In Zeiten der Stille kann etwas in dir wach werden.
Du brauchst Stille, um deine tiefen Wünsche wahrzunehmen und sie ernsthaft zu verfolgen.
Ulrich Schaffer
So wie du dazugehörst,
gehören die anderen auch dazu.
Schließe nicht aus, sondern integriere.
Verachte nicht, sondern verstehe.
 
Begreife, dass du nicht allein bist in deinen Handlungen,
sondern immer auch ein Stück Modell für andere:
Wie du handelst, werden andere auch handeln.
 
Wenn du liebst, werden andere wagen zu lieben.
Wenn du nicht gleichgültig bist,
werden andere herausgefordert, wacher zu leben.
Wenn du verachtest, wird es anderen leichter fallen zu verachten.
 
Du bist immer auch Maß für die anderen.
Dein Handeln schlägt Kreise.
(Ulrich Schaffer  „….weil du dazugehörst“)
Zur Zusammengehörigkeit gehört auch die Selbstherausforderung:
dass du dir abverlangst, kreativer zu denken,
aufmerksamer zu leben, verbundener zu handeln.
Du bist nicht allein.
Die Konsequenzen deiner Handlungen betreffen das Leben anderer.
Du lebst mitten in einem Netz von Querverbindungen und Beziehungen,
selbst da, wo sie dir gar nicht bewusst sind.
Fühle dich verantwortlich, denke mit, sei wach und betroffen von den Zuständen der Welt.
Schule deine Augen und Ohren, erwarte von dir, dass du vorne stehst und wegweisend sein kannst.
Weil wir alle unterwegs sind, hängen wir zusammen.
Ulrich Schaffer
Sei dem treu,
was in dir entsteht, und lebe nicht nach den Werten anderer.
Was du bist, hast du zu geben.
Deine Echtheit ist dein Beitrag,
nicht deine Fähigkeit, die anderen nachzuahmen
und so zu leben wie sie.
 
Wenn du echt sein willst,
musst du lernen, „Nein“ zu sagen zu dem, was dich erstickt.
Dann wirst du zu dem finden,
was dir entspricht, und darin aufblühen.
Ulrich Schaffer
Du gehörst dazu, wenn es um die Rettung des Planeten geht.
Du bist entweder Teil des Problems oder Teil der Lösung – Du kannst dich nicht herausnehmen aus den Zusammenhängen.
Du bist beteiligt an der Zerstörung und der Erhaltung.
Du kannst bewusst oder unbewusst leben. Auch wenn du unscheinbar bist, abseits wohnst du, keinen Einfluss zu haben meinst, dich nicht informiert genug findest.
Auch wenn du noch sehr jung bist, oder schon ganz alt – du gehörst dazu
und auf dein Leben kommt es an!

Wertvolle Steine (eine lehrreiche Geschichte von Ajahn Brahm)

Vor einigen Jahren hielt ein Professor an einer berühmten USamerikanischen Business Schule einen außergewöhnlichen Vortrag über Sozialökonomie für seine Abschlussklasse. Ohne zu erklären, was er tat, stellte der Professor vorsichtig ein Glas auf seinen Schreibtisch. Dann holte er vor seinen Schülern eine Tüte voller Steine heraus und legte sie einzeln in das Glas, bis keine mehr hineinpassten. Er fragte seine Schüler: „Ist das Glas voll?“ „Ja“, antworteten sie. Der Professor lächelte. Unter dem Schreibtisch holte der Professor eine zweite Tasche hervor, die voller Kieselsteine war. Es gelang es ihm, die kleineren Steine in die Zwischenräume zwischen den größeren Steinen im Glas zu schütteln. Ein zweites Mal fragte er die Schüler: „Ist das Glas voll?“ „Nein“, antworteten sie. Sie begannen, ihn zu verstehen. Und sie hatten natürlich Recht, denn der Professor hatte noch eine Tüte feinen Sandes, die er hervor holte. Es gelang ihm, einen Großteil des Sandes in die Zwischenräume zwischen den Steinen und den Kieselsteinen im Glas zu rieseln. Wieder fragte er: „Ist das Glas voll?“ „So wie wir Sie kennen, Professor, wahrscheinlich nicht“, antworteten die Studenten. Der Professor lächelte über ihre Antwort und holte einen kleinen Wasserkrug. Er goss soviel Wasser, wie noch hinein passte in das Glas voller Steine, Kieselsteine und Sand. Dann stellte er den Krug ab und sah seine Klasse an. „Was lehrt Euch das?“ er fragte seine Schüler. „Egal wie voll Ihr Stundenplan ist,“ bot einer der Schüler an, „Sie können immer noch etwas mehr hineinpacken!“ Immerhin war es eine berühmte Business Schule. „Nein!“ donnerte der Professor nachdrücklich. „Was es zeigt ist, dass man, wenn man die großen Steine hinein bekommen will ins Glass, diese zuerst hineinsetzen muss.“ Es war eine Lektion in Prioritäten. Also, was sind die „großen Steine“ in Deinem „Glas“? Was ist am wichtigsten, um in Dein Leben zu passen? Bitte stellt sicher, dass Ihr zuerst die „Edelsteine“ einplant, sonst kommt Ihr nie dazu, um sie in Euren Tag zu integrieren.              

Eine Lastwagenladung Mist von Ajahn Brahm

  Unangenehme Dinge passieren im Leben. Sie passieren jedem. Der einzige Unterschied zwischen einem glücklichen und einem depressiven Menschen besteht darin, wie er auf Katastrophen reagiert. Stell Dir vor, Du hattest gerade einen wunderschönen Nachmittag am Strand mit einem Freund. Wenn Du nach Hause zurückkehrst, stellst Du fest, dass eine riesige Ladung Mist direkt vor Deiner Tür abgeladen wurde. Es gibt drei Dinge, die Du über diese Lastwagenladung Mist wissen solltest: Du hast sie nicht bestellt. Niemand hat gesehen, wer den Mist abgeladen hat, also kannst Du auch nichts unternehmen, niemanden anrufen und auffordern, ihn wegzuräumen. Er ist schmutzig und ekelerregend und der Gestank erfüllt dein ganzes Haus. Es ist fast unmöglich, ihn zu ertragen. In dieser Metapher steht die Lastwagenladung Mist vor dem Haus für die traumatischen Erlebnisse, die uns im Leben auferlegt werden. Wie bei der Lastwagenladung Mist gibt es drei Dinge, die man über die Tragödien in unserem Leben wissen sollte: Wir haben Probleme und Leid nicht bestellt. Die Probleme sind einfach da. Oft hadern wir damit und wir fragen: „Warum ich?“ Es ist unsere Angelegenheit. Niemand kann uns unsere Probleme abnehmen, nicht einmal diejenigen, die uns am meisten lieben (obwohl sie es vielleicht versuchen). Es ist schrecklich, zerstört unser Glück, und der Schmerz erfüllt unser ganzes Leben. Es ist fast unmöglich, das zu ertragen. Es gibt zwei Möglichkeiten, um ähnlich darauf zu reagieren, wie Du mit einer Lastwagenladung Mist umgehst. Der erste Weg ist, den Mist mit Dir herumzutragen. Du steckst etwas in Deine Taschen, etwas in Deinen Rucksack und die Aktentasche, einiges in Dein Hemd, vielleicht sogar in Deine Hose. Aber wenn wir Mist herumtragen, kann es leicht geschehen, dass wir viele Freunde verlieren! Selbst die besten Freunde scheinen nicht so oft da zu sein. „Den Mist herumtragen“ ist eine Metapher für das Versinken in Depressionen, Negativität oder Wut. Es ist eine natürliche und verständliche Reaktion auf Widrigkeiten. Aber wir verlieren dadurch viele Freunde, weil es natürlich und verständlich ist, dass unsere Freunde nicht gerne in unserer Nähe sind, wenn wir so depressiv sind. Außerdem wird der Misthaufen nicht kleiner und zusätzlich verschlimmert sich auch noch der Geruch, wenn der Mist reift. Zum Glück gibt es einen zweiten Weg. Wenn eine Lastwagenladung Mist vor unserem Haus abgeladen wird, seufzen wir und machen uns an die Arbeit. Heraus kommen die Schubkarre, die Mistgabel und der Spaten. Wir gabeln den Mist in den Karren, fahren ihn zur Rückseite unseres Hauses und bringen ihn in den Garten, wo wir ihn auf die Beete verteilen. Dies ist eine anstrengende und schwierige Arbeit, aber wir wissen, dass es keine andere, hilfreichere Option gibt. Manchmal schaffen wir vielleicht nur einen halben Karren pro Tag. Trotzdem tun wir etwas gegen das Problem, anstatt uns über Depressionen zu beschweren. Tag für Tag graben wir im Mist. Tag für Tag wird der Stapel etwas kleiner. Es dauert vielleicht mehrere Jahre, aber der Morgen kommt, an dem der Mist vor unserem Haus verschwunden ist. Außerdem ist in einem anderen Teil unseres Grundstücks ein Wunder geschehen. Die Blumen in unserem Garten erstrahlen überall in einem wunderbaren Farbenreichtum. Ihr Duft weht die Straße entlang, so dass die Nachbarn und sogar Passanten entzückt lächeln. Auch der Obstbaum in der Gartenecke fällt fast um, er ist so schwer mit Früchten. Und die Früchte sind so köstlich und süß. Besser als alles, was man kaufen kann.        

Die Halle der Welt mit Licht erfüllen! – Eine Weihnachtsgeschichte

Auf den Philippinen erzählen sich die Leute folgende Geschichte: Ein König hatte zwei Söhne. Als er alt wurde, da wollte er einen der beiden zu seinem Nachfolger bestellen. Er versammelte die Weisen seines Landes, und rief seine beiden Söhne herbei. Er gab jedem der beiden fünf Silberstücke und sagte: „Ihr sollt für dieses Geld die Halle in unserem Schloß bis zum Abend füllen. Womit, das ist eure Sache.“ Die Weisen sagten: „Das ist eine gute Aufgabe.“ Der älteste Sohn ging davon und kam an einem Feld vorbei, wo die Arbeiter dabei waren, das Zuckerrohr zu ernten und in einer Mühle auszupressen. Das ausgepresste Zuckerrohr lag nutzlos umher, und er dachte sich: „Das ist eine gute Gelegenheit, mit diesem nutzlosen Zeug die Halle meines Vaters zu füllen.“ Mit dem Aufseher der Arbeiter wurde er einig, und sie schafften bis zum späten Nachmittag das ausgedroschene Zuckerrohr in die Halle. Als sie gefüllt war, ging er zu seinem Vater und sagte: „Ich habe deine Aufgabe erfüllt. Auf meinen Bruder brauchst du nicht mehr zu warten. Mach mich zu deinem Nachfolger.“ Der Vater antwortete: „Es ist noch nicht Abend. Ich werde warten.“ Bald darauf kam auch der jüngere Sohn. Er bat darum, das ausgedroschene Zuckerrohr wieder aus der Halle zu entfernen. So geschah es. Dann stellte er mitten in die Halle eine Kerze und zündete sie an. Ihr Schein erfüllte die Halle bis in die letzte Ecke hinein. Der Vater sagte: „Du sollst mein Nachfolger sein. Dein Bruder hat fünf Silberstücke ausgegeben, um die Halle mit nutzlosem Zeug zu füllen. Du hast nicht einmal ein Silberstück gebraucht und hast sie  mit Licht erfüllt. Du hast sie mit dem gefüllt, was die Menschen brauchen.“        

Was Wut anrichtet – eine Geschichte

Es war einmal ein kleiner Junge, der sehr schnell ausrastete und schnell ärgerlich wurde. Sein Vater gab ihm einen Hammer und eine große Tüte voller Nägel. Jedes Mal, wenn er wütend wurde, sollte er einen Nagel in den Zaun hinter dem Haus schlagen, anstelle seine Wut an anderen auszulassen.   Am ersten Tag schlug der Junge dreißig Nägel in den Zaun. Die Tage vergingen und mit ihnen nahm auch die Zahl der Nägel ab, die der Junge in den Zaun schlug. Er fand nämlich heraus, dass es weit weniger anstrengend war, nicht auszurasten, als Nägel in den Zaun zu schlagen. Schließlich kam der Tag, an dem der Junge überhaupt nicht mehr ausrastete. Er erzählte dies seinem Vater und der trug ihm nun auf, für jeden Tag, an dem er nicht mehr ausrastet, einen Nagel wieder herauszuziehen.   Wieder vergingen etliche Tag und schließlich konnte der Junge seinem Vater berichten, dass er alle Nägel herausgezogen hatte. Der Vater nahm seinen Jungen bei der Hand und ging mit ihm zum Zaun. Er sagte zu ihm: „Das hast du gut gemacht, mein Sohn. Ich bin sehr stolz auf dich. Aber schau dir all die Löcher im Zaun an. Der Zaun ist nicht mehr der, der er einmal war. Darum denke daran, wenn du das nächste Mal etwas im Ärger zu anderen sagen willst, dass deine Worte eine Narbe hinterlassen könnten, so wie die Nägel ihre Spuren im Zaun hinterlassen haben. Auch wenn du sagst, dass es dir leid tut, die Wunde ist und bleibt dennoch da!“        

Eine kleine Weisheitsgeschichte für die Festtage Ein Meister sprach zu seinen Schülern: „Lernt eure Worte zu meistern. Denkt stets an die Folgen eures Tuns. Dazu möchte ich euch eine kleine Geschichte erzählen“. 

 Ein Mann kommt zu einem alten Weisen und sagt: „Meister, ich muss euch unbedingt erzählen, was einer eurer Schüler tut.“ „Halt ein“, unterbricht ihn der Weise. „Hast du das, was du mir sagen möchtest, durch die drei Siebe gestrichen?“ „Welche drei Siebe?“, fragt der Mann verblüfft.  „Alles, was du tust und sagst, muss durch die drei Siebe gehen. Das erste ist das Sieb der Wahrheit. Hast du überprüft, ob das, was du mir erzählen möchtest, wahr ist?“ „Nein, ich habe es nur gehört“.  „Und hast du das zweite Sieb benutzt, das Sieb der Güte? Wenn es vielleicht nicht wahr ist, dann ist es doch wenigstens etwas Gutes, was du mir erzählen willst?“ „Nein, ganz im Gegenteil“, muss der Mann zugeben. „Nun, wie ist es dann mit dem dritten Sieb: „Ist das, was du mir erzählen willst, nützlich?“ „Nützlich? Auch nicht gerade“. „Nun“, schließt der Weise lächelnd, „wenn das, was du mir erzählen willst, weder wahr, noch gut, noch nützlich ist, möchte ich es gar nicht erst hören. Und was dich angeht, so würde ich dir raten, es einfach zu vergessen.“  (Aus „Die Seele der Welt“ von Frederic Lenoir)           Der Mann auf der Insel Es lebte einmal ein Mann auf einer kleinen Insel. Eines Tages spürte er, dass die Insel unter ihm zitterte. “Sollte ich vielleicht etwas tun?” dachte er. Aber als die Insel zu zittern aufhörte, beschloss er, erst einmal abzuwarten. Wenig später brach ein Stück der Küste und fiel tosend ins Meer. Der Mann war beunruhigt. “Sollte ich vielleicht etwas tun?” dachte er. Da er aber auch gut ohne das Stück leben konnte, beschloss er, weiter abzuwarten. Kurz danach fiel ein zweites Stück seiner Insel ins Meer. Der Mann erschrak nun heftiger. “Sollte ich vielleicht etwas tun?” dachte er. Doch als nichts weiter passierte, beschloss er, abzuwarten. “Bis jetzt” sagte er sich, “ist ja alles gut gegangen.” Es dauerte nicht lange, da versank die ganze Insel im Meer und mit ihr der Mann, der sie bewohnt hatte. “Vielleicht hätte ich doch etwas tun sollen.” war sein letzter Gedanke, bevor er ertrank. Nach Franz Hohler (u.v.a. Träger des Alice-Salomon-Poetik-Preises 2014)             Das Gewicht des Lebens – Eine Weisheitsgeschiche Ein junger Mann kam zu einem alten Weisen. „Meister“, sprach er mit schleppender Stimme, „das Leben liegt mir wie eine Last auf den Schultern. Es drückt mich zu Boden und ich habe das Gefühl, unter diesem Gewicht zusammenzubrechen.“ „Mein Sohn“, sagte der Alte mit einem liebevollen Lächeln, „das Leben ist leicht wie einer Feder.“ „Meister, bei allem Respekt, aber hier musst Du irren. Denn ich spüre mein Leben Tag für Tag wie eine tonnenschwere Last auf mir lasten. Sag, was kann ich tun?“ „Wir sind es selbst, die uns Last auf unsere Schultern laden“, sagte der Alte, noch immer lächelnd.  „Aber…“, wollte der junge Mann einwenden. Doch der alte Mann hob die Hand: „Dieses „Aber“, mein Sohn, wiegt allein schon eine Tonne…“ (Quelle unbekannt)        

Der alte Mann und das Pferd 

Ein alter Mann lebte in einem Dorf, sehr arm, aber selbst Könige waren neidisch auf ihn, denn er besaß ein wunderschönes weißes Pferd. Könige boten ihm fantastische Summen für das Pferd, aber der Mann sagte dann: „Dieses Pferd ist für mich kein Pferd, sondern ein Freund. Und wie könnte man einen Freund verkaufen?“ Der Mann war arm, aber sein Pferd verkaufte er nie. Eines Morgens fand er sein Pferd nicht im Stall. Das ganze Dorf versammelte sich und die Leute sagten: „Du dummer alter Mann! Wir haben es immer gewusst, dass das Pferd eines Tages gestohlen würde. Es wäre besser gewesen, es zu verkaufen. Welch ein Unglück!“ Der alte Mann sagte nur: „Vielleicht ja, vielleicht nein!“ Die Leute lachten den Alten aus. Sie hatten schon immer gewusst, dass er ein bisschen verrückt war. Aber nach fünfzehn Tagen kehrte eines Abends das Pferd plötzlich zurück. Es war nicht gestohlen worden, sondern in die Wildnis ausgebrochen. Und nicht nur das, es brachte auch noch ein Dutzend wilder Pferde mit. Wieder versammelten sich die Leute und sagten: „Alter Mann, du hattest recht. Es war kein Unglück, es hat sich tatsächlich als Segen erwiesen.“ Der Alte entgegnete nur: „Vielleicht ja, vielleicht nein!“ Dieses Mal wussten die Leute nicht viel einzuwenden, aber innerlich dachten sie, dass der Alte Unrecht hatte, dass doch klar war, wieviel Glück er hatte. Zwölf herrliche Pferde waren gekommen…  Der alte Mann hatte einen einzigen Sohn und dieser begann nun, die Wildpferde zu zähmen. Schon eine Woche später fiel er von einem Pferd und brach sich die Beine. Wieder versammelten sich die Leute, und sagten: „Was für ein Unglück. Dein einziger Sohn kann nun seine Beine nicht mehr gebrauchen, und er war die einzige Stütze deines Alters. Jetzt bist du ärmer als je zuvor.“ Der Alte antwortete: „Vielleicht ja, vielleicht nein! Ihr seid besessen vom Urteilen. Geht nicht so weit. Sagt nur, dass mein Sohn sich die Beine gebrochen hat. Niemand weiß, ob dies ein Unglück oder ein Segen ist. Im Leben sehen wir nur die augenblicklichen Ereignisse es sind alles Momentaufnahmen, wir sehen nie in die Zukunft voraus und erkennen nicht das ganze Bild.“ Es ergab sich, dass das Land nach ein paar Wochen einen Krieg begann. Alle jungen Männer des Ortes wurden zum Militär eingezogen. Nur der Sohn des alten Mannes blieb zurück, weil er verkrüppelt war. Der ganze Ort war von Klagen und Wehgeschrei erfüllt, weil dieser Krieg nicht zu gewinnen war und man wusste, dass die meisten der jungen Männer nicht nach Hause zurückkehren würden. Sie kamen zu dem alten Mann und sagten: „Du hattest recht, alter Mann – es hat sich als Segen erwiesen, dass dein Sohn die Beine brach. Er ist zwar verkrüppelt, aber immerhin ist er noch bei dir. Unsere Söhne sind für immer fort.“ Der alte Mann antwortete wieder: „Ihr hört nicht auf zu urteilen. Niemand weiß! Sagt nur dies: dass man eure Söhne in die Armee eingezogen hat, und dass mein Sohn nicht eingezogen wurde. Wir können nie alle Zusammenhänge erkennen und wissen, wie sich Dinge entwickeln!“ (Tibetische Geschichte aus dem 18. oder 19. Jahrhundert)         

2 Backsteine  (Weisheitsgeschichte von Ajahn Brahm)

  Nachdem wir 1983 Land für unser Kloster gekauft hatten, waren wir völlig pleite und steckten bis zum Hals in Schulden. Auf dem Grundstück selbst stand kein einziges Haus, nicht einmal ein Schuppen. In jenen ersten Wochen schliefen wir sogar auf alten Türen, die wir billig auf dem Schuttabladeplatz erstanden hatten. Wir waren arme Mönche, aber wir brauchten ein Dach über dem Kopf. Bauarbeiter konnten wir uns nicht leisten – schon die Kosten für das Material waren ja kaum aufzubringen! Also musste ich, wie alle anderen, das Bauen von Grund auf erlernen: wie man ein Fundament legt, betoniert, mauert, ein Dach zimmert und sanitäre Einrichtungen einbaut, eben alles, was zum Bau gehört. Mein bürgerliches Leben als Physiker und Lehrer hatte mich nicht darauf vorbereitet, mit den Händen zu arbeiten. Doch im Verlauf einiger weniger Jahre wurde ich zu einem recht geschickten Bauarbeiter und nannte mein Team bald BBC (Buddhistische Bau Company). Der Anfang war allerdings außerordentlich mühsam. Dem Außenstehenden mag Maurerarbeit leicht erscheinen: man pappt etwas Mörtel auf den Stein, setzt ihn an seine Stelle und klopft ihn ein bisschen fest. Wenn ich aber leicht auf eine Ecke schlug, um eine ebene Oberfläche zu erhalten, stieg eine andere Ecke nach oben. Kaum hatte ich diese auch festgeklopft, tanzte auf einmal der ganze Stein aus der Reihe. Behutsam brachte ich ihn also wieder in die richtige Position, um gleich danach festzustellen, dass die erste Ecke schon wieder hochragte. Es war zum Verzweifeln. Wenn sie mir nicht glauben, versuchen Sie’s doch selbst einmal! Als Mönch verfügte ich über so viel Geduld und Zeit, wie ich brauchte. Ich gab mir also große Mühe, jeden Backstein perfekt einzupassen, ganz gleich, wie viel Zeit ich dafür benötigte. Und irgendwann war die erste Backsteinmauer meines Lebens fertig gestellt. Voller Stolz trat ich einen Schritt zurück, um mein Werk zu begutachten. Erst da fiel mir auf – das durfte doch nicht wahr sein! – dass zwei Backsteine das Regelmaß störten. Alle anderen Steine waren ordentlich zusammengesetzt worden, aber diese zwei saßen ganz schief in der Mauer. Ein grauenvoller Anblick! Zwei Steine hatten mir die ganze Mauer versaut. Der Zementmörtel war inzwischen fest geworden. Also konnte ich diese Steine nicht einfach herausziehen und ersetzen. Ich ging zu meinem Abt und fragte, ob ich die Mauer niederreißen oder in die Luft jagen und neu anfangen dürfte. „Nein“, erwiderte der Abt, „die Mauer bleibt so stehen, wie sie ist.“ Als ich die ersten Besucher durch unser neues Kloster führte, vermied ich es stets, mit ihnen an dieser Mauer vorbei zu gehen. Ich hasste den Gedanken, dass jemand dieses Stümperwerk sehen könnte. Etwa drei oder vier Monate später wanderte ich mit einem Gast über unser Terrain. Plötzlich fiel sein Blick auf meine Schandmauer. „Das ist aber eine schöne Mauer“, bemerkte er wie nebenbei. „Sir“, erwiderte ich überrascht, „haben Sie etwa Ihre Brille im Auto vergessen? Oder einen Sehfehler? Fallen Ihnen denn die zwei schief eingesetzten Backsteine nicht auf, die die ganze Mauer verschandeln?“ Seine nächsten Worte veränderten meine Einstellung zur Mauer, zu mir selbst und zu vielen Aspekten des Lebens. „Ja“, sagte er. „Ich sehe die beiden mangelhaft ausgerichteten Backsteine. Aber ich sehe auch 998 gut eingesetzte Steine!“ Ich war überwältigt. Zum ersten mal seit drei Monaten sah ich neben den beiden mangelhaften Steinen auch andere Backsteine. Oberhalb und unterhalb der schiefen Steine, zu ihrer Linken und zu ihrer Rechten befanden sich perfekte Steine, ganz gerade eingesetzt. Ihre Zahl überwog die der schlechten Steine bei weitem. Bis dahin hatte ich mich ausschließlich auf meine beiden Fehler konzentriert und war allem anderen gegenüber blind gewesen. Deshalb konnte ich den Anblick der Mauer nicht ertragen und wollte ihn anderen Menschen auch nicht zumuten. Deshalb hatte ich das Werk vernichten wollen. Doch als ich jetzt die ordentlichen Backsteine betrachtete, schien die Mauer überhaupt nicht mehr grauenvoll auszusehen. Der Besucher hatte schon Recht: Es war wirklich eine sehr schöne Mauer. Jetzt, zwanzig Jahre später, steht sie immer noch, und inzwischen habe ich längst vergessen, an welcher Stelle die mangelhaften Backsteine stecken. Ich kann sie mittlerweile tatsächlich nicht mehr sehen.

 

      Eine Geschichte darüber, dass die Dinge nicht so sind, wie wir denken… „Drachenhaut“ von Balz Raz Die Bewohner eines gebirgigen Landes erzählten sich an ihren abendlichen, kleinen Herdfeuern, dann, wenn auch das neugierigste Kind schon lange schlief, von einem Drachen, der weit, weit oben im Gebirge hausen sollte. Immer wieder sei ein junger und mutiger Mann aufgebrochen, ihn zu überwinden, aber keiner sei je wiedergekommen. Auch hieß es, dass der, der sich die Haut des Drachen überziehen könne, allwissend, in Vergangenheit und Zukunft werde. Und wieder einmal war es so, dass diese Erzählung einen jungen Mann beeindruckte. In einer dunklen Nacht machte er sich auf und davon. Niemand wusste, wohin er gegangen war, doch alle ahnten es. Der junge Mann zog nun auf der Suche nach dem Tier ziellos durchs Gebirge. Viele Tage lang – bis er endlich auf den Drachen stieß. Dieser, kaum hatte er den Fremdling bemerkt, kam mit großer Geschwindigkeit auf ihn zu. Der junge Mann zog sein Schwert und stellte sich dem Drachen mutig entgegen. Erst umkreisten sie sich, scharf beobachtend, aber dann stürzte sich der junge Mann in einem günstigen Augenblick auf den Drachen und stieß ihm sein Schwert in die Seite. In dem Moment verwandelte sich der Drache und wurde ein Mann. Gleichzeitig verwandelte sich der junge Mann in den Drachen. Es war als ginge der Drache von Einem zum Anderen über. Der wiedererstandene Mann sprach zum neuen Drachen: „So ist das! Jetzt hast du Zeit, über dich, Gott und die Welt nachzudenken, und es lässt sich hier drin gut nachdenken – bis dass wieder einer kommt. Dann pass bloß auf, dass er dich auch erwischt!“, winkte zum Abschied und ging davon. Der junge Mann oder neue Drache hatte sich das alles etwas anders vorgestellt – aber warum…? Genau da begann er über sich, Gott und die Welt nachzudenken, viele Jahre lang. Bis eines Tages… Quelle: Raz, Balz. Der Märchenerzähler und andere Geschichten. Dürnau: Verlag der Kooperative Dürnau. 2001, S. 21-22.        

Akong Rinpoche

Was sind die wichtigen Dinge in deinem Leben?

Eines Tages hält ein Zeitmanagement-Experte einen Vortrag vor einer Gruppe Studenten, die Wirtschaft studieren. Er möchte ihnen einen wichtigen Punkt vermitteln mit Hilfe einer praktischen Vorstellung, die sie nicht vergessen sollen. Als er vor der Gruppe dieser hochqualifizierten angehenden Wirtschaftsbosse steht, sagt er: „Okay, Zeit für ein Rätsel“.   Er nimmt einen leeren 5-Liter Wasserkrug mit einer sehr großen Öffnung und stellt ihn auf den Tisch vor sich. Dann legt er ca. zwölf faustgroße Steine vorsichtig einzeln in den Wasserkrug. Als er den Wasserkrug mit den Steinen bis oben gefüllt hat und kein Platz mehr für einen weiteren Stein ist, fragt er, ob der Krug jetzt voll ist. Alle sagen: „Ja“. Er fragt: „Wirklich?“, dann greift er unter den Tisch und holt einen Eimer mit Kieselsteinen hervor. Einige hiervon kippt er in den Wasserkrug und schüttelt diesen, sodass sich die Kieselsteine in die Lücken zwischen den großen Steinen verteilen.   Er fragt die Gruppe erneut: „Ist der Krug nun voll?“ Jetzt hat die Klasse ihn verstanden und einer antwortet: „Wahrscheinlich nicht!“ „Gut!“ antwortet er. Er greift wieder unter den Tisch und bringt einen Eimer voller Sand hervor. Er schüttet den Sand in den Krug und wiederum sucht sich der Sand den Weg in die Lücken zwischen den großen Steinen und den Kieselsteinen. Anschließend fragt er: „Ist der Krug jetzt voll?“ „Nein!“ ruft die Klasse. Nochmals sagt er: „Gut!“   Dann nimmt er einen mit Wasser gefüllten Krug und gießt das Wasser in den Krug mit den Steinen bis zum Rand. Nun schaut er die Klasse an und fragt sie: „Was ist der Sinn meiner Darstellung?“ Ein Angeber hebt seine Hand und sagt: „Es bedeutet, dass egal wie voll auch dein Terminkalender ist, wenn du es wirklich versuchst, kannst du noch einen Termin dazwischen schieben“. „Nein“, antwortet der Dozent, „das ist nicht der Punkt. Die Moral dieser Vorstellung ist: Wenn du nicht zuerst mit den großen Steinen den Krug füllst, ist später kein Platz mehr dafür im Krug.   Fragt euch „Was sind die großen Steine in meinem Leben?“ Eure Kinder, Personen, die ihr liebt, eure Ausbildung, eure Träume, würdevolle Aktivitäten, das Lehren und Führen von anderen, Dinge tun, die ihr liebt, Zeit für euch selbst, eure Gesundheit, eure Visionen und höheren Aufgaben? Was ist wichtig im Leben? Denkt immer daran, die großen Steine ZUERST in euer Leben zu bringen, sonst bekommt ihr sie nicht alle unter. Wenn ihr zuerst mit den unwichtigen Dingen beginnt, dann füllt ihr euer Leben mit kleinen Dingen voll und beschäftigt euch mit Sachen, die keinen Wert haben, und ihr werdet nie die wertvolle Zeit für große und wichtige Dinge haben.“ Heute Abend oder morgen früh, wenn du über diese kleine Geschichte nachdenkst, stelle dir folgende Frage: Was sind die großen Steine in meinem Leben? Wenn du sie kennst, dann fülle deinen Wasserkrug zuerst damit.        

Eine Geschichte Vor vielen tausend Jahren trafen sich die Götter im Himmel um zu beraten, wo sie das Glück der Menschen verstecken könnten. Nach ihrer Meinung war das Glück nur für die Götter da. Sie berieten sich. Einer sagte:“ Ich würde das Glück auf dem tiefsten Meeresboden verstecken, denn dort können sie nicht hin.“ 

Doch ein anderer widersprach: „Wir haben den Menschen so viel Geist und Forschungsdrang gegeben, dass sie eines Tages auch die Meere erforschen und das Glück finden.“ Da schlug er anderer vor: „Ich meine, wir sollten das Glück in den Höhlen des Himalaya verstecken.“ Aber auch von diesem Vorschlag wurde abgeraten.  

Denn“, so meinte einer, „die Menschen werden auch die höchsten Gipfel ersteigen und erforschen. Ich würde das Glück in der Wüste verstecken, denn sie ist menschenfeindlich und es wird niemand hinkommen.“ Aber auch dieser Vorschlag gefiel ihnen nicht. Da meldete sich eine andere Gottheit und sagte: „Wir verstecken das Glück Herzen der Menschen, denn dort suchen sie es am wenigsten.“ 

(Verfasser unbekannt)                                

Eine kleine Weisheitsgeschichte für die Festtage Ein Meister sprach zu seinen Schülern: „Lernt eure Worte zu meistern. Denkt stets an die Folgen eures Tuns. Dazu möchte ich euch eine kleine Geschichte erzählen“. 

Ein Mann kommt zu einem alten Weisen und sagt: „Meister, ich muss euch unbedingt erzählen, was einer eurer Schüler tut.“

„Halt ein“, unterbricht ihn der Weise. „Hast du das, was du mir sagen möchtest, durch die drei Siebe gestrichen?“ „Welche drei Siebe?“, fragt der Mann verblüfft. 

„Alles, was du tust und sagst, muss durch die drei Siebe gehen. Das erste ist das Sieb der Wahrheit. Hast du überprüft, ob das, was du mir erzählen möchtest, wahr ist?“ „Nein, ich habe es nur gehört“. 

„Und hast du das zweite Sieb benutzt, das Sieb der Güte? Wenn es vielleicht nicht wahr ist, dann ist es doch wenigstens etwas Gutes, was du mir erzählen willst?“ „Nein, ganz im Gegenteil“, muss der Mann zugeben.

„Nun, wie ist es dann mit dem dritten Sieb: „Ist das, was du mir erzählen willst, nützlich?“ „Nützlich? Auch nicht gerade“. „Nun“, schließt der Weise lächelnd, „wenn das, was du mir erzählen willst, weder wahr, noch gut, noch nützlich ist, möchte ich es gar nicht erst hören. Und was dich angeht, so würde ich dir raten, es einfach zu vergessen.“  (Aus „Die Seele der Welt“ von Frederic Lenoir)

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